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Bericht bei der IHK
Montag, der 17. September 2007
Spedition Frey GmbH - Frey International Logistic GmbH
Ludwigshafen. "Man kriegt die ganze Palette mit ", sagt Speditionschef Klaus K. Kretschmer (56). Er muss es wissen, denn er hat den Beruf des Speditionskaufmanns gelernt und von der Pike auf alles durchlaufen, was im Transport auf der Straße geht - nicht nur auf Paletten.
Spezialität der 1948 als Fuhrunternehmen Frey gegründeten Spedition ist der Transport von Papier, Eisen und Stahl. Zunächst nur innerhalb Deutschlands wurde das Geschäft 1992 auf die EU West mit Schwerpunkt Benelux ausgeweitet.
Im Bereich Papiertransport liegt der Schwerpunkt bei Altpapier, Zellstoff, Rohstoffe zur Papierherstellung oder dem Transport der riesigen Papierrollen zum Druck der "Rheinpfalz" im Oggersheimer Druckzentrum, insgesamt rund 50.000 t pro Jahr. Hierfür werden die sogenannten Papierliner mit speziellen Aufliegern eingesetzt.
Das zweite Standbein Eisen und Stahl bedeutet, dass das Unternehmen bei allen führenden Stahlproduzenten sowie Stahlhändlern als Dienstleister tätig ist, z.B. Thyssen, Klöckner, Mannesmann, Salzgitter und Remag. Für diese Kunden werden u.a. Röhren, Bleche oder Träger transportiert. Ein typischer "Transportkreislauf" könnte folgendermaßen aussehen: Morgens Laden von Papier in Karlsruhe, Fahrt nach Antwerpen, nach dem Entladen Laden von Röhren in Pforzheim, nach Entladen am nächsten Morgen Aufnahme von Altpapier für Gernsbach, dort Laden von Formatpapier für Antwerpen. Das klingt kompliziert - ist es auch, gäbe es da nicht die Disponentin mit den starken Nerven, Petra Weber, die "...keine Leerfahrten zulässt", so Kretschmer stolz. Für ihn ist der Beruf des Spediteurs Berufung. Einmal, so erzählt er, habe er für drei Jahre die Seiten gewechselt und in einem anderen Unternehmen gearbeitet, sei aber aus Überzeugung wieder in die alte Branche zurückgekehrt. "Wir Spediteure sind bei vielen Unternehmen regelrecht verankert, wir wissen, was die Unternehmen wollen und denken einfach mit, das ist sehr befriedigend für beide Seiten und spannend gleichzeitig" so der gebürtige Rheinländer.
"Die Spedition bedient den Westen, wir kümmern uns vorrangig um den Osten", sagt Benedikt Eichner (41), Geschäftsführer des Partnerunternehmens Frey International Logistic GmbH. Die Logistik-Sparte wurde 2003 zusätzlich gegründet, um das komplette Spektrum abzudecken und somit wettbewerbsfähig zu sein. Seinen "Einstand" im Osten hatte Eichner, der umfangreiche Kenntnisse aus dem Bereich Logistik mitbringt, mit Wodkatransporten in Russland, aber auch im Iran hat Eichner Transportaktien. Durch einen halbjährigen Aufenthalt dort konnte er gute Verbindungen und vor allem Vertrauen aufbauen.
Schwerpunkt dieser Region ist der Transport von Chemikalien, vorwiegend für die Textilindustrie. Er managt Transporte aller Art per Luft, Schiff, Schiene und Straße, separat oder in Kombination, wie beispielsweise in Finnland. Via Straße werden einmal wöchentlich Vilnius, Riga, Tschechien und Ungarn bedient, seit März zweimal wöchentlich für Daimler-Chrysler PKW-Ersatzteile nach Moskau verbracht, hier steht die nächste Ausschreibung im Herbst an.
Eichner ist ein Macher. "Kürzlich fehlte einem Kunden in Fergana eine Schalttafel für ein großes Werk, die anderen Transportdienstleister waren ihm zu langsam, also habe ich ihm einen Transport organisiert, zunächst per Luftfracht nach Tashkent, dann per sogenanntem Luftfrachtersatzverkehr mit Uzbekistan Airlines nach Fergana auf dem Landweg - und quasi von heute auf morgen", so Eichner, der ebenfalls gebürtiger Rheinländer ist. "Mein Beruf ist Präzision und Emotion zugleich, eine echte Herausforderung, die auch noch Spaß macht", spricht´s und kümmert sich schnell noch um den Transport einer einzelnen Palette nach Sibiren. Seit dem 1. August besteht ein wöchentlicher Türkeiverkehr, der auch für Weiterleitungen in den Nahen Osten genutzt wird.
Seit 2000 betreibt die Spedition darüber hinaus noch ein 5.000 qm großes Lagerhaus, in dem für die BASF Gefarstoffe gelagert werden, zugelassen bis WGK 3 (stark wassergefährdend, Kennzeichnung gemäß Gefahrstoff-VO).
Insgesamt verfügt Frey über 25 Fahrzeuge, davon drei Hängerzüge, die flankierend für die Feinverteilung eingesetzt werden. Alles Weitere über die mobilen Unternehmer im Netz unter www.frey-spedition.de.